Endothelzellen
Endothelzellen kleiden alle Blutgefäße im inneren aus und sind an der Regulierung vieler Funktionen beteiligt (z.B. Blutdruck). Bei Astronauten konnten während deren Aufenthalte im Weltraum Veränderungen bzw. Fehlfunktionen beobachtet werden, die vielleicht auf eine Fehlfunktion der Endothelzellen beruhen.
Aus diesem Grund untersuchen wir, wie sich Endothelzellen in simulierter aber auch in realer Mikrogravitation verhalten. Wir führten und führen Versuche auf der Random Positioning Machine und auf dem 2D Klinostaten durch und konnten Veränderungen im Zytoskelett und in der Matrix, in die Zellen eingebettet sind, feststellen. Darüber hinaus waren viele Gene anders reguliert als in den Kontrollen in normaler Erdanziehung.
In Mikrogravitation konnten wir die Bildung von 3D Zellaggregaten beobachten. Diese Zellaggregate hatten eine schlauchförmige Struktur und sahen wie sehr, sehr kleine Blutgefäße aus. Was genau der Auslöser für die Bildung ist, untersuchen wir derzeit. Unser Ziel ist es, vielleicht in der Zukunft in der Lage zu sein, kleine Blutgefäße für die Chirurgie herstellen zu können. Diese Gefäße könnten dazu genutzt werden, um z.B. bei der Replantation von durch einen Unfall abgetrennter Gliedmaßen die Blutversorgung wieder herzustellen. Oder sie könnten genutzt werden, um verengte Blutgefäße im Herzkranzsystem zu ersetzten.
In diesem Jahr wird ein Weltraumflug (SpaceX 8) mit unserem ESA-Experiment SPHEROIDS an Bord zur ISS stattfinden. Das Experiment wird von Cape Canaveral in Florida, USA, zur ISS starten.
Im Frühjahr oder Herbst 2017 werden wir ein Experiment auf der Forschungsrakete TEXUS (Mission 54) mit Endothelzellen fliegen können. Nähere Informationen folgen, je näher die Mission heranrückt.